Verpackungen

Verpackungen bei ALBERT KREUZ


Gerne würden wir hier in wenigen Sätzen beschreiben, warum wir wie unsere Produkte verpacken.

Doch die Geschichte dahinter ist leider alles andere als in wenigen Sätzen zu beschreiben. Vielleicht haben Sie auch schon verschiedene Produkte von uns über die Jahre erhalten und sich gewundert, warum diese mal in einer großen Faltschachtel, mal in einem braunen Umschlag und manchmal sogar in einem unspektakulärem Plastikbeutel verpackt waren?

Hier die Hintergründe dazu.

Wie alles begann


Als ALBERT KREUZ 2008 gegründet wurde und ausschließlich Herren-Unterwäsche anbot, war unserer Gedanke: Die Unterwäsche für den Mann kauft sicher die Frau. So kam es zum Design unserer ersten Faltschachtel auf der ein Damengesicht zu sehen war mit den Worten "Business Unterwäsche von ihr für ihn".



Mit jeder neu eingehenden Bestellung wurden wir aber eines anderen belehrt: Die Herren bestellten zum größten Teil selbst. Meist lief es so ab: Google Suche zum "geeigneten Unterhemd unter dem Oberhemd" oder "unsichtbares Unterhemd", aufrufen der Seite albert-kreuz.de, kurzer Überblick, Modell gefunden, in den Warenkorb und die Bestellung wurde abgeschickt. Es gab meist nur wenig Seitenbesuche und der Kaufvorgang war ohne Zögern schnell abgeschlossen. Bei den Damen sieht es da schon ganz anders aus, aber das ist ein anderes Thema.

Damit war uns klar: der Mann ist doch selbständiger als wir dachten und vor allem sehr zielstrebig und unkompliziert in seinen Entscheidungen. So hatten wir also zum ersten Mal das Verpackungsdesign verändert. Es sollte dem Mann gerecht werden, der bei uns einkauft. Stark, zielstrebig und sexy. So entstand die Verpackung, die uns die meiste Zeit begleitet hat. Eine schöne Faltschachtel mit der Abbildung eines Männeroberkörpers.



Neu: Damenwäsche

Nach einigen Jahren wurden die Anfragen, die unsichtbaren Unterhemden auch für Damen anzubieten, immer mehr. So entstand unsere erste Wäsche auch für Damen. Doch konnten die Damenunterhemden nun schlecht in eine Schachtel auf der "Business Unterwäsche für ihn" steht, verpackt werden. Intern designten wir im Handumdrehen die erste neue "Damen" Faltschachtel.


Im Jahr 2018 kam zu unserer Manufaktur in Deutschland eine neue, hochmoderne Manufaktur in Portugal hinzu. Jetzt wurde Damen- und Herrenwäsche an zwei Standorten produziert. Immer wieder kam es dazu, dass am neuen Standort Faltschachteln für Damen oder Herren fehlten. Da lag die Idee nah, eigene Schachteln in Portugal produzieren zu lassen. Gesagt getan, haben wir uns dann für ein "Unisex"-Design entschieden. Zu Beginn wurde in Portugal ausschließlich unsere Clean Cut Serie aus dem besonders leichten Stretch-Baumwoll-Stoff ohne Saum hergestellt. Die Produkte sind extrem fein und haben kaum Volumen. Um unnötige "Luft" in den Verpackungen zu vermeiden, entstand so die erste "kleine" Faltschachtel. Zur Vereinfachung der Erkennung gab es ein Sichtfenster. Dieses Modell gefiel uns auf Anhieb besonders gut.



Schäden in Marktplatz-Warenlagern

Doch man lernt grundsätzlich am besten aus Erfahrungen. Da wir schon seit einiger Zeit zusätzlich zu unserem Warenlager auch auch Fremdlager und Logistik anderer Marktplätze benutzten, mussten wir die Erfahrung machen, dass dort leider nicht so vorsichtig mit unseren schönen Faltschachteln umgegangen wird, wie an unserem eigenen Lager in Herzberg am Harz. Die großen Schachteln waren teils komplett zerquetscht. Die kleinen Schachteln waren zwar etwas robuster, aber die Sichtfenster rissen durch die unsensible Behandlung der Schachteln immer wieder ein. Es musste eine neue Lösung her. Die Schachtel wurde abermals umdesignt und das Fenster wurde weggelassen.


Nichtsdestotrotz fanden wir immer wieder halb offene und gequetschte Schachteln am Fremd-Lager vor. Unsere hochwertige Wäsche sollte so nicht beim Kunden ankommen! Was tun?



Neue platzsparendere Lösungen

So kam die Überlegung in Richtung einer flachen, umschlagartigen Verpackung, die auch bei "unsachgemäßer Behandlung" nicht so schnell kaputt geht. Wir hatten uns informiert und das vielversprechendste Material schien Pergamin zu sein. Trotz des unverhältnismäßig hohen Preises bestellten wir bei einem deutschen Hersteller bedruckte Pergamin-Tüten. Da diese leider eine sehr lange Lieferzeit hatten, mussten wir überbrücken. Umschläge aus recyceltem Papier sollten die Lücke füllen. Zunächst sahen wir Vorteile: vor allem weniger Volumen und keine zerquetschten Schachteln mehr. Das war sowohl für den Versand von der Produktion ins Warenlager aber auch an den Kunden von Vorteil. Kleinere Pakete für mehr Inhalt, weniger kaputte Verpackungen. Leider bemerkten wir aber schnell - dass die Klebelaschen nicht geeignet waren und nach kurzer Lagerzeit die Klebewirkung verschwunden war. Zusätzliche Aufkleber wurden als Notlösung produziert, damit die Tüten verschlossen bei unseren Kunden ankommen.


Es kamen die lange erwarteten Pergamin-Beutel. Diese gefielen uns. Eine feine, edle und hochwertige Verpackung, die allen Ansprüchen in Sachen Umweltverträglichkeit nachkommt. Dennoch war das Manko auch hier die Klebelasche und damit die Notwendigkeit bei Retouren die Verpackung zu erneuern.



Pandemie und Preis-Explosionen mit unvertretbaren Lieferzeiten


Dennoch wollten wir die Pergamin-Beutel für die anstehende neue Produktionen nachbestellen. Doch dann kam das böse Erwachen. Inzwischen hatte die weltweite Pandemie alles auf den Kopf gestellt. Statt bei viel größerer Bestellmenge einen besseren Preis zu erhalten waren die Preise in der Zwischenzeit astronomisch gestiegen. Das in Verbindung mit mindestens 6 Monaten Produktionszeit ließ uns ratlos zurück. Wir fragten uns, ob die Beutel tatsächlich in Deutschland hergestellt werden, wenn die Produktionszeit doch so lang ist?

Damit standen wir erneut bei Null. Mit diesem Angebot konnten wir nicht weiterarbeiten. Eine Verpackung, die so unverhältnismäßig teuer ist und nicht rechtzeitig da sein wird, ist nicht vertretbar. Wir suchten nach Alternativen und bestellten am Lager vorrätige, unbedruckte Pergaminbeutel eines anderen Herstellers. Doch auch hier wiederholte sich das Problem mit der Klebelasche und die Beutel waren so dünn, dass keine lange Haltbarkeit gegeben war. Was macht man in so einer Situation?



Man geht auf Altgedientes zurück. Wir ließen vorübergehend wieder unsere kleinen Unisex-Faltschachteln in Portugal produzieren und was in diese nicht passte, kam in einen simplen Plastikbeutel. Doch es musste eine endgültige, haltbare und bezahlbare Lösung her. Von überall der Druck, man dürfe praktisch nur recyceltes Papier benutzen. Doch wenn das alle machten, bedeutet dies: Holz würde zum neuen Gold. So viel Holz könnte gar nicht nachwachsen, wie Papier-Verpackungen weltweit benötigt würden. Die Preise stiegen in absurde Höhen und wären einfach nicht vertretbar. Kein Kunde wäre bereit diese Mehrkosten für sein Produkt tragen zu wollen. Plastik? Tabu! Auch für uns war bis dahin Plastik als Hauptverpackung tabu. Doch pünktlich zu diesem Zeitpunkt präsentierte sich die nächste Herausforderung.


Plastik-Zwang auf anderen Marktplätzen

Wir hatten jetzt die Möglichkeit unsere feine Wäsche auf einem weiteren großen Marktplatz anzubieten. Da liegt es nahe, deren Lager und Logistik mitzubenutzen, da dort Lieferungen von verschiedenen Herstellern gebündelt werden - das spart Verpackung und CO2 und der Kunde erhält seine Bestellung in einem Paket. Ein guter Gedanke, fanden wir. Also wurden alle Schritte in die Wege geleitet, um daran teilzunehmen. Man liest sich die Bedingungen durch, Mengenvorgaben, Etikettierung und .... ja, und Verpackungsvorgaben. Wir dachten, wir trauen unseren Augen nicht. Die Vorgabe lautete: Plastik!

Wir waren also "gezwungen", unsere Ware in Plastikbeuteln zu verpacken, um die Marktplatz-Logistik in Anspruch zu nehmen. Wir befanden uns im Zwiespalt zwischen einer umweltbewussten Verpackung, die den derzeitigen Ansprüchen gerecht wird und den Anforderungen eines Marktplatzes, den wir nicht einfach ignorieren können. Zu dem Zeitpunkt bemerkten wir, dass alles, was wir selber so im Internet an Bekleidung bestellten in Plastikbeuteln geliefert wird. In schönen sogenannten "Zipper-Beuteln". Dabei fiel uns auf, dass wir uns eigentlich immer freuten, wenn wir so einen Beutel als Umverpackung erhielten, da wir diesen immer irgendwie gebrauchen konnten. Als Aufbewahrung für Kosmetik im Flugzeug, zum Ordnen von losem Inhalt in Schubladen - ja selbst das Original-Kleidungsstück wurde zur Überwinterung gerne wieder in diesen Zipper-Beutel gelegt. Wir fragten in unserem Freundes-und Bekanntenkreis und die meisten hatten ähnliche Erfahrungen mit den Beuteln. Und in dem Moment dachten wir: ja es ist Plastik - aber so schlimm ist es eigentlich gar nicht, denn dieser Beutel wird vielmals weiterverwendet, ist stabil, schützt perfekt den Inhalt und kann einfach geöffnet und wieder verschlossen werden. Letzteres ist besonders wichtig für Retouren bei z.B. Größenauswahl-Bestellungen. Der Kunde kann problemlos die Ware wieder einpacken - die Retoure kann ohne Beschädigung der Verpackung inspiziert werden und ordentlich mit der gleichen Verpackung wieder eingelagert werden. Das sah bei den "umweltfreundlicheren" Pergamin-Beuteln oder den aus recyceltem Papier hergestellten Umschlägen ganz anders aus. Im Lebenszyklus eines Produktes brauchte es manchmal bis zur vier (!) neue Verpackungen, da wir eine beschädigte und nicht mehr ordentlich aussehende Produktverpackung nicht im Verkauf lassen können.


Zipper-Beutel: Umwelt-Bilanz im Vergleich

Also war an dem im Allgemeinen negativ belastend klingenden "Plastik" eigentlich doch nicht alles schlecht. Man musste nur das große Ganze sehen. Es ist nicht wirklich besser, pro Produkt bis zu vier vermeindlich "umweltfreundlichere" Verpackungen wegzuschmeißen statt eine einzige Plastikverpackung zu nutzen, die in vielen Fällen dankbar weiterverwendet wird. Ein weiterer nicht unwichtiger Punkt: Gewicht und Volumen werden mit leichten und flachen Verpackungen ohne unnötig verpackte Luft wesentlich reduziert. Das spart Versandverpackungen und CO2. Zum Vergleich: Unsere großen Faltschachteln wogen 30g und hatten ein Volumen von 1026 cm³ pro Produkt. Die kleine Faltschachtel bei 22g ein Volumen von 736 cm³. Der Zipperbeutel hingegen ist mit seinen 8g Gewicht und je nach Produkt einem mittleren Volumen von ca. 500 cm³ pro Produkt unschlagbar klein und leicht. Passten vorher in einen Versandkarton von der Produktion zum Warenlager maximal 50 Artikel, so sind es jetzt 100. Auch der Gewichtsunterschied ist für die Transportwege ein entscheidener Faktor. Ebenso die Versandverpackung an die Kunden: diese kann so erheblich in der Größe reduziert werden und Versandkosten eingespart werden. Weiterhin erlaubt der Beutel durch seine Robustheit auch immer öfter Mehrfachpacks, was sich ebenfalls positiv auswirkt. Das alles ist in der Jahresbilanz betrachtet ein enormer Unterschied und macht den "Plastik"-Beutel am Ende keineswegs schlechter. 


Die Entscheidung steht

Wir suchten uns einen schönen Zipper-Beutel mit individueller Bedruckung aus und bestellten eine erste Probemenge. Funfact: wenn wir hier versucht hätten, diesen in Deutschland zu bestellen - Fehlanzeige! Wir haben KEINEN Hersteller in Deutschland gefunden, der uns anbieten konnte, was wir suchten. Einen einigermaßen robusten "frosted" (nicht ganz durchsichtigen) Beutel mit einem feinen, leicht laufenden Zipper (Schiebeverschluss) und einer individuellen Bedruckung. Zudem waren Preise und Lieferzeiten bei deutschen Herstellern für ähnliche Produkte jenseits von Gut und Böse und ließen wiederum den Verdacht aufkommen, dass die Produktion wohl eher nicht in Deutschland stattfinde...

Jetzt freuen wir uns, in Zukunft nur noch einheitlich verpackte ALBERT KREUZ Artikel in diesen schönen Beuteln anzubieten: