Die Höhle der Löwen mit dem wirklich unsichtbaren Unterhemd

Die Höhle der Löwen und das wirklich "unsichtbare" Unterhemd

Ein kurzer Nachgang zur Sendung vom 22.09.2015 - unsichtbares Unterhemd in der Höhle der Löwen

Nun ist es vorbei – die Sendung wurde ausgestrahlt und so langsam haben auch wir uns wieder erholt und können unsere neuen Erkenntnisse in Sachen „Style-Faktor“ von Frank Thelen  verarbeiten smiley

Wer die 6. Folge der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ am Dienstag, 22.09.2015 auf VOX verfolgt hat wird sich vielleicht fragen: War das unsichtbare Unterhemd überhaupt dabei?

Tja  - nicht umsonst ist das Unterhemd „unsichtbar“ – so wurde dann auch unser Beitrag behandelt – mehr oder weniger „unsichtbar“, passsend zum Produkt eben fast nicht zu sehen.  Ein wirrer kleiner Zusammenschnitt, gespickt mit den herrlich ahnungslos drein schauenden Gesichtern der Löwen. Doch Spaß beiseite – was war passiert? Hatte doch Geschäftsführer Uwe Schmidt gefühlte Jahre auf die Ausstrahlung hingefiebert, nachdem er all seinen Mut aufgebracht hatte und den „Löwen“ gegenüber getreten war. Wie auch Jochen Schweizer nach der Sendung in Bezug auf die Gründer der Lustblume erst im Nachgang feststellen musste – fallen einem die besten Kommentare doch meist erst später ein (Quelle:VOX).

Auch Uwe Schmidt hätte doch noch so viel sagen können, den Löwen witzige, entertainende Sprüche entgegen halten und für mehr Sendeminuten sorgen können.  Eine spitze Bemerkung hier, eine schlüpfrige Aussage dort (schließlich verkauft er doch auch „Schlüpfer“) und woop woop wäre die ganze Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt gewesen. Er hätte reinhauen müssen, etwas Gewürz in die Suppe packen, sozusagen.

Da muss wohl noch geübt werden, bis aus dem Geschäftsführer ein Entertainer wird. War er doch diesmal schon froh, dass er in der ganzen Aufregung seinen Namen noch wusste smiley

Er gehört eben zu den seriösen Unternehmern. Und es ist ihm Ernst mit seinem Produkt. Vor allem mit dem wichtigsten Faktor, der in der Höhle der Löwen nur für staunende Gesichter gesorgt hat: Er lässt seine Unterwäsche in DEUTSCHLAND herstellen – Oh je! Genau hier liegt der Knackpunkt: Herstellung in Deutschland ist TEUER! Und das ist dann auch das Stichwort, bei dem auch der letzte Löwe abschaltet und auf „Fauchen“ statt „Schnurren“ umschaltet. Die schönen leuchtenden Dollarzeichen in den Augen, wenn es um Gewinnspanne geht, die sind mit einem Schlag weg. Dementsprechend wird dann auch das Produkt unsexy und langweilig – braucht man nicht. Umgekehrt werden z.B. eben noch eher uninteressante Gewürze nach Kenntnis der Gewinnspanne und Verkaufszahlen plötzlich zum Deal - die Kassen klingeln förmlich in den Löwen.

Dass einige der Löwen ein seriöses Büro mit Kleider-Etikette und Stil Vorgaben eher seltener betreten mussten, ist vorstellbar. Wahrscheinlich ist ihnen nicht bewusst, wie viele Herren täglich stilvoll auftreten wollen und müssen. Seriöse Geschäfte machen sich nicht in allen Geschäftsbereichen mit dem Stylefaktor des Herrn Thelen, der IT-ler Uniform mit der weißen T-Shirt-Kante unter dem offenen Oberhemd (zu sehen bei VOX).

Stellen Sie sich die Geschäftemacher, Manager, Vorstände oder Banken-Chefs vor – mit legerem Outfit, dem netten Schiesser-Feinripp Unterhemd, welches sich herrlich unter dem leicht geöffnetem Oberhemd abzeichnet (Kopfkino…) Kaum jemand möchte wohl ernste Gespräche führen, wenn einen die (Herren)Unterwäsche des Gegenüber förmlich anstarrt. Die „Unterhemdenparade“ wie sie der Gründer vor lauter Aufregung beim Dreh amüsanterweise genannt hat. Noch heute kommen uns die Tränen vor Lachen bei dem Begriff.

Jetzt stelle man sich also vor wie es beim Pitch lief:  Das Produkt wurde vorgestellt, Herr Schmidt hat es ohne Aussetzer und Stolpern geschafft alles zu erklären, die Modells geben ihr Bestes.  Jochen Schweizer weiß überhaupt nicht warum Mann das braucht – Herr Öger zieht sein Jackett eh nur gezwungenermaßen aus – Frank Thelen fühlt sich in seinem Stylefaktor „ich zeige jedem mein T-Shirt“ gekränkt, Lencke Steiner meint, ein Unterhemd muss sexy sein und hat wohl (als Frau?!) noch nie vom Einsatz hautfarbener Unterwäsche und deren Zweck gehört… Zum Glück gab es ja noch Judith Williams – wenigstens eine hat das Konzept verstanden und begutachtet nun Qualität und Funktion am Modell.

Sie ist begeistert von der Qualität der Verarbeitung und der Stoffe und erkennt sofort das Potenzial. Ein unsichtbares, hautfarbenes Business-Unterhemd für den Mann. Der sofortige Test, wie es denn um die anwesenden Herren steht, bestätigt: die Varianten T-Shirt unter Oberhemd sind sichtbar und sprechen nicht für guten Stil. Außer bei Herrn Thelen – der aus dem hervorschauenden Kragen ganz fix mal eben seinen eigenen Stylefaktor macht. Herr Schweizer ist darüber höchst amüsiert. Ein Deal kommt trotz großem Interesse von Frau Williams nicht zustande – wer keine galaktische Gewinnspanne hat – ist raus!

Dreh abgeschlossen  - nun geht es in die nächst Phase – der Schnitt und die Einverständnis des Senders.

Hier ist der entscheidende Punkt, ob ein Pitch es in die Sendung schafft oder nicht.  Nun kommen hippe junge Menschen zum Einsatz, die höchstwahrscheinlich aus der Riege  „wir halten Meetings auf Sitzsäcken auf der coolen Dachterrasse und tragen zerrissene Jeans“ kommen. Ein Unterhemd? Was ist das? Wozu braucht man das? Wahrscheinlich muss man sich den Bezug der Produzenten zum ALBERT KREUZ Unterhemd so vorstellen, als wenn man in einer Kochsendung in Europa mit einem Heuschrecken-Gericht landen will. Kurz: das Produkt wird als „braucht kein Mensch, wer trägt sowas?“ abgestempelt und würde eigentlich keinen Platz in der Show bekommen.

Da hat uns wohl am Ende doch Frank Thelen gerettet – die Show muss ja ein paar Lacher bringen – und so haben wir es wohl dank der verwirrten Gesichter der Löwen und dem Schlagabtausch von Frank Thelen und Jochen Schweizer doch noch in die Sendung geschafft. Kurz vor den Loosern der Woche – so unsichtbar wie unser Unterhemd smiley

Sendung verpasst? Kein Problem - hier anzusehen bei VOX (ALBERT KREUZ Kapitel 3 ab Minute 12)